Selbstfürsorge im Berufsalltag
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Zu wenig Zeit für mich 

Muss das zur Normalität im Berufsalltag werden?

„Wenig Zeit für mich“, das habe ich mit 17 Jahren, als ich angefangen zu arbeiten, noch nicht so empfunden. Als ich 17 Jahre alt war und an der Kasse vom Karstadt in Wiesbaden stand, brachte ich Arbeiten vor allem mit Freiheit in Verbindung.

Der Mini-Job brachte mir Geld und dieses Geld konnte ich in Aktivitäten und Dinge investieren, die mir Freude bereiteten. Das Problem oder auch die Angst zu wenig Zeit für mich zu haben, kam zu diesem Zeitpunkt nicht auf. Vielleicht auch, weil mein Alltag ausgeglichen war. Ich ging zur Schule, traf Freunde, machte Sport und arbeitete maximal 9 Stunden die Woche. Alles war sehr strukturiert und geplant.

Was ist aus mir geworden? Heute habe ich oft das Gefühl  zu wenig Zeit für mich zu haben. Wo ist dieses Freiheitsgefühl hin?

Mein Gefühl mit 33 Jahren: Ich habe ständig zu wenig Zeit für mich. Es gibt so viele Möglichkeiten was ich tun und lassen kann, wie ich mein Leben leben kann, dass ich manchmal überfordert bin. Ich weiß die Freiheit der Berufs- und Lebensstil-Wahl nicht mehr zu schätzen. Bin ich ein Mensch, dem man sagen muss was er tun soll? Kann ich nur so glücklich und zufrieden leben?

Alle sprechen von Self Care, aber was bedeutet Self Care für mich? Wie nehme ich mir überhaupt Zeit für mich?

Mit diesen Fragen auf dem Papier, rief ich eines Nachmittags mit einem Kaffee in der Hand meine Oma an und bat sie um einen Rat. Ich wollte wissen, wie meine Oma es geschafft hatte stets so fit zu bleiben, immer Zeit für Sport, Zeit für sich selbst zu finden und ob sie jemals das Gefühl hatte zu wenig Zeit für sich zu haben.

Mit älteren Menschen zum Beispiel der eigenen Oma zu reden kann viele Erkenntnisse ins eigene Leben bringen

Ich begann das Gespräch mit: “Oma, ich habe zu wenig Zeit für mich”. Meine Oma lachte und sagte: “Ich habe mein ganzes Leben lang wöchentlich feste Termine für mich und meinen Sport. Diese Termine stehen in meinem Wochenplaner und sie sind mir genauso wichtig wie berufliche Termine oder Arzttermine. Ich halte sie bei Wind und Wetter ein und auch wenn ich manchmal keine Lust habe, bin ich danach immer froh, dass ich mir Zeit für mich genommen habe.”

Ich konnte nicht fassen, dass es so einfach sein sollte und fragte noch mindestens zweimal nach ob das wirklich alles sei. Das Einzige was meine Oma noch hinzufügte ist, dass man diese Zeit für sich aktiv planen muss und dass man sich selbst die Wertschätzung geben sollte, diesen Termin nicht einfach für einen Arbeitstermin zu streichen. Sie hat seit über 40 Jahren nun ihre wöchentlichen Self Care Routinen: Massage, Gymnastik und Sauna. Zudem startet sie jeden Morgen mit 10 min Frühsport, sie cremt sich täglich ein und geht mindestens 30 Minuten an die frische Luft.

Die Zeit muss geplant werden, damit man sie sinnvoll nutzen kann

Um nicht mehr das Gefühl zu haben, zu wenig Zeit für mich zu haben, habe ich mir direkt einen Wochenplaner besorgt. Es gibt mittlerweile super Planer, die sogar täglich an Sebstfürsorge erinnern. Mit der wöchentlichen Einteilung meiner Zeit habe ich nicht mehr das Gefühl zu wenig Zeit für mich zu haben. Ich fühle mich produktiver und habe meine Ziele klarer vor Augen.

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